Wir bieten einen Sprachintensivkurs während des regulären Unterrichtes, für Schülerinnen und Schüler der 2. bis 4. Klassen an, die über keine oder nur sehr geringe Deutschkenntnisse verfügen.
Dieser Kurs ist verpflichtend für Kinder, die nach ihrem Grenzübertritt in einem Zeitraum von bis zu zwei Jahren in Deutschland leben.
Die Kurse finden täglich in den beiden ersten Unterrichtsstunden in einem separatem Klassenraum statt.
Da es diesen Kindern auf Grund ihrer mangelnden Deutschkenntnisse unmöglich ist, dem Unterricht zu folgen und es in der regulären Klasse an Zeit und Raum mangelt,
ist es unabdingbar, eine separate Unterstützung und Förderung durchzuführen.
Die Zielvorgaben dieses begleitenden Unterrichtes sind in erster Linie der Erwerb der deutschen Sprache, das bedeutet die unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen der Kinder sowohl im Bereich der gesprochenen als auch der geschriebene Sprache, aufzugreifen und so wirksam wie möglich zu entfalten, vertiefen und zu erweitern.
Das Erlernen der grammatischen Strukturen. Erweiterung der Sprachkompetenz.
Unsere Intensivkurse verfügen über eine klare Struktur:
Täglicher beginnender Stuhlkreis mit Begrüßung der Kinder und Feststellung des aktuellen Datums.
Die allmorgendliche Gesprächsrunde gibt den Kindern Raum und Zeit über aktuelle Themen und Probleme zu sprechen.
Beispielsweise erzählen sie jeden Montag von ihren Aktivitäten des Wochenendes.
Bilderbücher werden vorgelesen, da Bilder das Verstehen unterstützen und einen emotionalen Zugang zu einer Handlung vermitteln, das wiederum fördert die Motivation des Lernens.
Lieder, kleine Reime und einfache Zungenbrecher werden eingeübt, da das Sprechen und Hören von Texten mit besonderem Sprachrhythmus oder einem besonderem Sprachklang, Freude an der Sprache wecken. Die ständigen Wiederholungen verinnerlichen die Sprachmelodie und ermöglichen ein besseres Einprägen der Sprache.
Diese Sprachspiele helfen den Kindern die Sprache zu durchschauen und zu verstehen.
Der zweite Teil des Intensivkurses findet in kleinen Arbeitsgruppen am Tisch statt. Hier sind die Kinder gemäss ihres Leistungsstandes eingeteilt. Das bedeutet, Neuankömmlinge lernen in einer Gruppe und Kinder mit besseren Deutschkenntnissen in einer zweiten Gruppe.
In der Gruppe der Neuankömmlingen geht es zunächst darum mit Hilfe von bebilderten Wortkarten, einfache Wörter und Begriffe aus dem Alltag zu erlernen. Unterstützend werden DAZ Materialien, wie zum Beispiel die „Willkommen in Deutschland“ Arbeitshefte eingesetzt.
Ziel ist es, neben dem sprachlichem Erwerb, den Kindern den Zugang zum geschriebenem Wort zu vermitteln.
In der Gruppe der fortgeschrittenen Schülern wird am Erwerb von grammatikalischen Strukturen und der Fähigkeit zügig und sinnentnehmend zu lesen, gearbeitet. In dieser Gruppe werden nicht nur DAZ Materialien eingesetzt, sondern in Kooperation mit den jeweiligen Klassenlehrern, unterrichtsunterstützende und unterrichtsbegleitende Materialien.
Abschluss des täglichen Intensivkurses ist die gemeinsame Verabschiedung der Kinder mit kurzer Reflexion der Lerninhalte, aber auch des Lernverhaltens der Kinder und Festlegung von Lernzielen.
Die Dauer dieses Intensivkurses beläuft sich, je nach Bildungsstand des jeweiligen Kindes, auf bis zu zwei Jahren.
Verfasser Britta Merz und Maria Moreth
